Die Jahre 1972 bis 1986

Der Verein gab sich 1972 eine neue Satzung, in der als wichtigste Änderung die Wahl des Vorstandes auf drei Jahre festgelegt war. Eine Überarbeitung erfuhr die Satzung schon 1981. Sie trug nun den Erfordernissen eines modern geführten Vereins weitgehend Rechnung. Am 11. März 1978 übernahm Hans-Joachim Ochmann von Erich Klingelhöfer die Vereinsführung. Erich Klingelhöfer ist heute seit dem 2. Februar 1958 ununterbrochen Vorstandsmitglied und hat durch das Engagement für “seinen” Verein die Vereinsstruktur seit dem 2. Weltkrieg entscheidend mit gestaltet.

 

Die Beiträge mussten wegen der immer höher steigenden Kosten und wegen der Anpassung an die Forderungen des LSBH erst 1979 und dann 1983 erhöht werden.

 

Im Mai 1979 stellte der Vorstand die Mitgliedererfassung auf EDV um. In den folgenden Jahren expandierte der Verein: 1979 trat das 400. Mitglied und 1984 das 500. Mitglied (Nicole Ortmann) ein. Inzwischen hat der Verein 566 Mitglieder.

 

In den Abteilungen herrschte reger Übungsbetrieb. Doris Stoll, Horst Arhelger und Petra Heinz brachten das darniederliegende Turnen vor allem im Schülerinnenbereich wieder in Gang. Das Tischtennisspiel wurde durch Erwin Urban und Christoph Stoll neu belebt, schlief aber 1975 wieder ein, nachdem der Vorstand Urban zum Leiter einer Tennisabteilung (18. Juni 1973) innerhalb des TV bestimmt hatte. Diese trennte sich am 9. April 1974 in gutem Einvernehmen und machte sich selbständig. Im Mai 1974 rief Klaus Leimbach eine Schwimmabteilung ins Leben, und unter Manfred und Ilse Hoof etablierte sich am 11. Dezember 1974 eine Lauf-Treff-Abteilung, die zunächst “Vor der Burg” trainierte, später zum alten Wissenbacher Sportplatz umzog.

 

Als regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen wurden der Eschenburg-Volkslauf, der Crosslauf, das Maischwimmen sowie das Handballturnier organisiert. Aus dem Lauftreff entwickelte sich eine zunächst auf den Langlauf fixierte Gruppe um Günter Flick. Aber die zum Breitensport tendierenden Läufer und Läuferinnen machten zunächst Schlagzeilen durch ihre Teilnahme an Laufwettbewerben in Oslo, Helsinki, Athen und den Ausflügen an die Zonengrenze, nach Maria Laach und an den Nürburgring. Gauturnfeste, Landesturnfeste in Oberursel 1981 und Fulda 1985, das Deutsche Turnfest in Frankfurt 1983 wurden wieder mit zahlenmäßig großen Abordnungen besucht.

 

Die Handballer, die seit 1975 ein bezahlter Trainer trainiert, schafften den Aufstieg bis in die 1. Bezirksliga (1983) und schlossen bei Turnieren in Schweden und Frankreich, aber auch bei Wettkämpfen mit Studentenmannschaften aus Japan und Qatar Freundschaften. In der Turnhalle belegte der Verein 1979 25 ½ Übungsstunden, dazu kamen noch Übungszeiten für die Handballer in Dillenburg, Herborn und Haiger. Erst durch den Bau der neuen Sporthalle in Eibelshausen 1983 besserte sich die Situation. Aber immer noch leidet der Verein heute unter den mangelnden Hallenkapazitäten.

 

Das neue Stadion, das mit allen notwendigen leichtathletischen Anlagen ausgestattet ist, wurde am 13. Juli 1980 eingeweiht. Der Verein nahm von der Übungsstätte im Rahmen einer gut besuchten Sportwoche Besitz. Vorübergehend belebte das Stadion die Aktivitäten der Leichtathleten im Schüler- und Jugendbereich. Doch beim Bau des Stadions “vergaßen” die Verantwortlichen einen Geräteraum für den TV. So musste der Verein unter großen finanziellen Opfern zur Selbsthilfe greifen und begann am 3. Juli 1982 mit dem Bau eines Gerätehauses als Anbau an das Sportlerheim des SV “Grün-Rot”. Zwar feierte man schon im September 1982 Richtfest, aber die Fertigstellung zog sich nicht zur wegen finanzieller Engpässe bis ins Jubiläumsjahr 1986 hin.

 

In geselliger Hinsicht sind die Familienfeiern zu Weihnachten, die seit 1978 wieder regelmäßig durchgeführt wurden, besonders zu erwähnen. Unvergessen sind heute noch die turnerischen Darbietungen der Mädchen und Jungen, die Tänze und Sketche der Turnerfrauen und der Aerobicgruppe, die Muppet-Show und der “TVE-Song” der Handballabteilung, die “Fliegenden Senioren”, die Mitwirkung der Rentnerband und das Kunstradfahren von Ernst-Ludwig Müller. Am 13. Oktober 1984 bot der TV seine erste TVE-Schau in der Sporthalle vielen Zuschauern als eine Leistungsschau dar.

 

Bei allen geselligen und sportlichen Veranstaltungen dieser Jahre regelte Horst Pittermutz als “Vereinswirt” die gastronomischen und kulinarischen Angelegenheiten. Im Jahre 1981 feierte der Verein sein 70jähriges Jubiläum mit einem würdigen Festkommers im Bürgerhaus. Dabei hielt der Ehrenvorsitzende Karl Ortmann die Festrede, und am 6. Oktober 1984 erfolgte die Einweihung des Jahngedenksteines, einer Stiftung von Karl Ortmann, unter Anwesenheit von viel Prominenz aus Kommune und Sport.

 

Mit der Wahl von Manfred Hoof zum Pressewart (14. März 1981) gelang es dem Verein, seine Erfolge und Leistungen über die heimische Presse mediengerecht darzustellen. Das gute Verhältnis zu den anderen örtlichen Vereinen kam bei der Mitwirkung des TV bei den Festzügen zu den Jubiläen des SV “Grün-Rot”, des MGV “Liederkranz” und der Freiwilligen Feuerwehr zum Ausdruck. Der TV beteiligte sich jeweils mit einer starken Marschgruppe und einem Motivwagen.

 

Am 9. März 1985 erfuhren Karl Ortmann, Erich Klingelhöfer, Manfred Pfeifer, Hannelore und Hans-Joachim Ochmann eine besondere Ehrung durch die Gemeinde Eschenburg: Die Gemeinde Eschenburg belohnte sie mit dem Ehrenbrief für ihre langjährige Funktionärstätigkeit. In den letzten Jahren trug der Verein Zeiterscheinungen Rechnung durch die Einrichtung einer Aerobicgruppe unter Gundi Klingelhöfer, und die Hallensportarten wie Volleyball und Basketball fordern Belegungszeiten in den Hallen. Die Schwerpunkte der Vereinsarbeit müssen heute aber auf dem Ausbau des Breitensports, der Heranführung von Schülern und Jugendlichen den den Verein, der Bewahrung des guten Niveaus im Spitzensport, der Ausbildung von weiteren Vorturnern, Trainern und Übungsleitern und vor allem auch auf der Heranführung jüngerer Kräfte für die Fortführung der Vereinsarbeit liegen. Unter diesen Prämissen geht der TV 1911 Eibelshausen mit Zuversicht in die nächste Dekade. Allen Freunden, Förderern und Mitgliedern, die den Verein in guten wie in schlechten Zeiten unterstützt haben, sei an dieser Stelle gedankt in der Hoffnung auf eine weitere gute Zusammenarbeit.