DIE GESCHICHTE DER LEICHTATHLETIK

Turnen beinhaltete von alters her auch die leichtathletischen Leibesübungen wie Springen, Laufen und Werfen. So kam auch der TVE an diesen Grundübungen der Leichtathleten nicht vorbei. Die ersten Turner, die an leichtathletischen Übungen teilnahmen, sind noch im Protokoll vom 19.7.1922 namentlich erwähnt: Heinrich Klingelhöfer, Karl Müller, Fritz Schwehn, Karl Pfeifer und Wilhelm Giersbach. Sie gewannen mit der 5×100-m Staffel die “Jungnitsch-Standarte” in 58 Sekunden.

In den folgenden Jahren fehlen Aufzeichnungen von leichtathletischen Erfolgen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Spitzenturner des Vereins auch Leichtathletik betrieben.

Erst 1952 wählte der Vorstand erstmals einen LA-Wart (Hans Peter), und 1953 tauchten mit Inge Klingelhöfer, Anneliese Schwehn und Heinz Neun Eibelshäuser Namen in Siegerlisten auf. Vor allem aber unter Edmund Klingelhöfer erfuhr die LA einen großen Aufschwung.

Schon 1955 sind die Leichtathleten “Hauptträger des Vereins”.   Braunfels 1955

1956 stellte der Verein mit Walter Hof den ersten Feldbergsieger, und Heinrich Klingelhöfer errang den 2. Platz in seiner Altersklasse. Gelaufen wurde in der Jahnstraße, die damals noch nicht asphaltiert war, und gesprungen in einer von den Athleten selbst angelegten, mit Sägemehl gefüllten Sprunggrube auf dem Turnhallenplatz.

Rund um Braunfels 1956

Das Jahr 1959 steht für die größten Erfolge dieser LA-Epoche: Die Staffel gewann zum dritten Mal und damit endgültig den Wanderpreis “Rund um Schloß Braunfels”, die 4 x 100-m-Staffel zum 6. Mal hintereinander die Gaumeisterschaft, und bei einem Vergleichskampf Limburg-Diez-Dillenburg lief diese Staffel 45,5 Sekunden. An die Namen von Erich Klingelhöfer, Heinz Neun, Erich Pfeifer, Walter Hof, Manfred Pfeifer, Willi Heupel, Friedrich Martin Weil, Gert Hansman, Alfred Lohmann, Rolf Holighaus und Alfred Erbes erinnern sich sicherlich noch viele Eibelshäuser, die sich mit dem Vereinsleben in der damaligen Zeit befassten. Letztmals 1960 machte die Staffel in der Besetzung Neun, Hof, E. Pfeifer und M. Pfeifer anlässlich des Landesturnfestes in Wiesbaden von sich reden, als ihr der 4. Platz gelang. Bei all diesen Aufzählungen muss daran erinnert werden, dass die Anzahl der Sportfeste bei weitem nicht die Ausmaße der heutigen Zeit angenommen hatten.

 

Um die LA wurde es nun ruhig. Erst 1963 unter dem neuen LA-Wart Hans-Joachim Ochmann belebte sich die LA wieder. Der Aufbau vollzog sich im Schülerbereich. Von der alten Garde brachte sich Walter Hof, inzwischen beruflich in Lübeck zu Hause, noch einmal in die Schlagzeilen. Er verpasste 1963 mit 7,61 m Weitsprung um 1 cm die Teilnahme an der Olympiade in Tokio neben Manfred Steinbach gegen Dr. Klein (jetzt Manager beim HSV).

1964 ließen sich auch einige ältere Leichtathleten wieder reaktivieren. Aber die Jüngeren drängten nach vorn: Bei den Deutschen Waldlaufmeisterschaften 1964 in Aßlar nahmen Bernd Eckhardt, Dieter Hast und Harald Voss teil. Eberhard Giersbach, Friedhelm Giersbach und Bernd Klingelhöfer schafften den ersten Platz bei den Bezirks- und den 5. Platz bei den Hessischen Waldlaufmeisterschaften. Dazu kam die Läufer-, Weit- und Dreispringer-Garde mit Dieter Kunz, Armin Kempf, Hans-Dieter Moos und Harald Hain, der Speerwerfer Theo Klingelhöfer, die Hoch- und Stabhochspringer Wolfgang Kunz, Manfred Schuh und Paul-Gerhard Hoof. Die Mädchen Hannelore Welsch, Doris Giersbach, Annelie Marten, Erika Stremmel und Elvira Heinz traten mit guten Erfolgen bei Kreis-, Bezirks- und Hessenmeisterschaften an. Die Langlauftalente Heike Pfeifer und Bernd Müller hielten sich mit Bestmarken lange in den Bestenlisten. Müller schlug als A-Jugendlicher mehrmals den späteren Deutschen Meister Paul-Heinz Wellmann aus Haiger.

Der vielseitigste Athlet der damaligen Zeit war zweifellos Armin Kempf, der gleich in vier Disziplinen in der Hessischen Bestenliste verzeichnet war.

Im Jahr1969 wurde Eberhard Giersbach Hessischer B-Jugend Meister im Dreisprung mit 12,85 m. Diese Weite wird nur mit Schwierigkeiten von heutigen Aktiven erreicht. Er erhielt Einladungen zu Förderlehrgängen des DLV und startete beim Ländervergleichskampf zwischen Hessen, Saarland, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz für Hessen im Dreisprung; dieselbe Berufung erhielt 1970 Theo Klingelhöfer als Speerwerfer. Gert Hansmann stieß am 20. September 1970 in Haiger die Kugel auf 13,09 m und steht noch heute in der Kugelstoßbestenliste. Die A-Jugendstaffel ( 4 x 100 m) erzielte am 21. Juni 1970 in Herborn auf schlechter Aschenbahn 46,6 Sekunden in der Besetzung Th. Klingelhöfer, E. Giersbach, Kempf, Hain, obwohl die Wechsel zuvor nicht trainiert werden konnten, da die LA-Anlagen in Eibelshausen damals alle Wünsche offen ließen.

Einige junge Talente drängten nach und machten von sich reden: Joachim Rabstein, der später in Leverkusen große Erfolge hatte, Volkmar Geil, Uwe Kunz, Frank Weimar, Dietrich Lückhof, Karin und Marie-Luise Schwehn. Sie standen und stehen z.T. noch heute in den Bestenlisten des Kreises und des Bezirkes.

Aber die große Zeit der Leichtathletik im TVE war zunächst einmal vorbei.

Aktivität entfaltete sich erst 1974 wieder nach der Gründung des Lauf-Treffs “Vor der Burg” mit Günter Flick, Manfred und Ilse Hoof. Aus der Gruppe der Lauftreffler gliederten sich Leichtathleten aus, die vor allem den Langlauf wettkampfmäßig betrieben. Allmählich eroberten wieder Leichtathleten des TVE gute Plätze bei Hessischen bzw. Deutschen Meisterschaften und somit auch in den entsprechenden Bestenlisten: Katherina Hoof, Volker Weg, Martin Hoof, Emmi Schneider, Erika Mai, Ilse und Manfred Hoof, Inge Geppert, Günter Flick und Manfred Hansman. Nicht unerwähnt bleiben dürfen all die Läufer und Läuferinnen, die aus dem Lauf-Treff hervorgingen und aus Liebe zum Laufen auf vielen Volkslaufveranstaltungen und Marathonläufen den TVE würdig vertraten und vertreten.

1980 erhielt Martin Hoof die Bestennadel des HLV, unter anderem für seinen Hessischen Schülerrekord, aufgestellt am 30. September 1979 in Ingelheim über.

3 x 1000m Staffel 1981

3000 m in 9:45,3 Minuten. Emmi Schneider und Erika Mai errangen erste Plätze bei Hessischen Bahnen- und auch den Crossmeisterschaften, und bei den Deutschen Seniorenbestenkämpfen im 10-km-Straßenlauf brachte die TVE-Damenmannschaft am 27. April 1985 mit Schneider, Geppert und Hoof den 2. Platz aus Passau mit nach Hause.

Die erste Sportlerehrung der Gemeinde Eschenburg am 9. März 1985 brachte für folgende TVE-Leichtathleten besondere Anerkennung ihrer Leistungen: E. Schneider, E. Mai, Ilse, Katherina und Martin Hoof, G. Flick und M. Hansmann.

Als die Langlaufwelle auch Eibelshausen erreichte, richteten rührige Organisatoren wie Manfred und Ilse Hoof und Günter Flick seit 1976 regelmäßig Volks- und Crossläufe aus. Sportabzeichen wurden und werden seit 1975 regelmäßig in großer Zahl abgenommen, woran auch die Bademeister des Hallenbades einen wichtigen Anteil haben. Die LA-Abteilung wird seit dem 1. Januar 1980 von Emmi Schneider mit großem Engagement geleitet. Aber trotz der verhältnismäßig guten Anlagen im Eibelshäuser Stadion und des unermüdlichen Einsatzes aller Verantwortlichen blieb der erhoffte Aufschwung vor allem im Schüler- und Jugendbereich aus. Die Leistungsträger der Leichtathletik im TVE kommen heute aus dem Seniorenbereich.